Für unzählige Ratten, Katzen und Hunde waren die letzten Monate außergewöhnlich unterhaltsam. Ihre ihnen treu ergebenen Diener waren praktisch 24h verfügbar. Und all die Menschen, die ihre Arbeit von daheim erledigen konnten/mussten, genossen die Zuwendung ihrer Vierbeiner ebenso sehr.
Jetzt geht der Pandemie-Unfug zu Ende. Bald pendeln alle wieder brav ins Geschäft. Ich gehe nicht davon aus, dass viele Firmen in dieser Hinsicht nachhaltig umgedacht haben. Es ist auch nicht jede Person für die doch recht selbständige Arbeit im eigenen Zuhause geeignet. Stopp, es geht hier ja um die Tiere …
Als es hieß, ab ins Homeoffice, war das ein großer Aufschrei, aber ein kleines Ding. Nun kommt die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Bedeutet? Ganz genau. Morgens wieder aufplüschen und raus aus dem Haus. Pfiati, Hundi, bis dann. Nein, kannst nicht mitkommen ins Büro. Oh … Was guckt der jetzt so?
Eure Hunden, Katzen, Wellensittiche – die sind sich seit einem Jahr gewohnt, dass ihr daheim seid mit ihnen. Dass ihr bei jedem Mucks aufspringt, weil ihr nämlich selber scharf gewesen seid auf die Abwechslung. Wenn ihr nun von einem Tag auf den anderen einfach wieder zur früheren Normalität zurückkehrt, dürft ihr mit Schwierigkeiten rechnen. Denn euer tierischer Begleiter ist wie ihr auch ein Gewohnheitstier.
Niemand kennt deinen Vierbeiner so gut wie du, deshalb entscheidest allein du, ob das hier überhaupt ein Thema ist bei euch. Wenn ja, beginne jetzt damit, dein Haustier auf die Rückkehr zu deinem gewöhnlichen Berufsalltag vorzubereiten.
Wie kannst du dein Haustier auf das Leben nach Homeoffice vorbereiten?
- Wenn dein Tier schläft, weck es nicht einfach auf, damit du Unterhaltung hast.
- Wenn du das Haus verlässt für Einkäufe etc., bring auch mal was mit für den Vierbeiner.
- Beachte den Hund oder die Katze nicht bei jedem Augenzwinkern. Ignoriere sie zwischendurch. In Kürze bist du auch nicht mehr pausenlos da.
- Sorge dafür, dass das Tier wieder mehr Alleinezeit hat.
- Arbeite nicht im Bett (doch, sicher geht das), auf dem Sofa oder an einem anderen Platz, an dem in normalen Zeiten gekuschelt wird. Im Grunde genommen wäre es die ganzen letzten Monate lang gut gewesen, Arbeit und Vergnügen zu trennen, aber jetzt tue es wenigstens für dein Tier, wenn du bisher wenig konsequent gewesen bist.
- Fang damit an, das Daheim öfters zu verlassen. Erledige Anrufe vom Parkplatz des Einkaufszentrums aus usw.
- Wenn du deinen Vierbeiner bereits als Jungtier übernommen hast, erinnerst du dich bestimmt daran, wie du ihm damals das Alleinsein gelehrt hast.
- Bist du sehr unsicher oder macht der Hund große Schwierigkeiten, wende dich an eine Fachperson. Bestimmt gibt es Hundetrainer in deiner Nähe, die dich unterstützen können.
Ist es soweit und du gehst wieder regelmäßig in die Firma arbeiten, geht die Übung weiter.
- Mach kein großes Drama aus der Tatsache, dass Homeoffice vorbei ist. Bleib cool. Es ist auch für manchen von euch eine Umstellung, das ist mir bewusst. Für sehr viele Menschen ist es sogar wirklich schwer, wieder aus dem Haus unter die Leute gehen zu müssen. Ich verstehe das. Bleib trotzdem so ruhig, wie du kannst – deinem Tier zuliebe.
- Wenn du merkst, dass sich bei deinem Haustier Ängste eingeschlichen haben, frag ruhig deinen Tierarzt nach Rat. In den meisten Praxen werden sie dir natürliche Beruhigungsmittel empfehlen können.
- Mach abends (oder wann bei euch der “große Spaziergang” ist) richtig lange Touren mit viel Spielzeit, damit dein Hund seine überschüssige Energie los wird. Er wird dadurch viel von der Alleinezeit verschlafen.
Solltest du feststellen, dass deinem Tier mit der neuen alten Situation noch nicht ganz wohl ist, engagiere eine Katzensitterin, die zwischendurch zu Mauzi geht.
Denk auch dran, den Hundesitter deines Vertrauens wieder rechtzeitig zu buchen. Viele Menschen haben sich in den letzten Monaten Tiere zugelegt, darunter nicht wenige Hunde. Kontaktiere deinen Hundesitter JETZT, bevor seine Kapazitäten erschöpft sind!
Alles Panikmache?
Bei dir mag alles reibungslos verlaufen, bei vielen Tierfamilien wird es Probleme geben. Sei einfach nicht überrascht, wenn dich deine niedliche Britisch Kurzhaar sanktioniert. Wir wissen beide, dass dich deine Katze tief ins Herz treffen kann, wenn sie Maßnahmen zu deiner Bestrafung ergreift 💔
Schwierigkeiten sind meiner Erfahrung nach eher bei Hunden zu erwarten, die doch viel abhängiger von uns sind als Katzen. Es ist möglich, dass du es auch deinen Nagern anmerken wirst und Vögel können brutal schlecht gelaunt sein. Fang doch mit den Vorbereitungen an und gib Tier und dir ein bisschen Zeit zum Umgewöhnen.
Ich wünsche dir und deinen Tieren, dass die Rückkehr ins normale, soziale Leben reibungslos verläuft ♥